Wehde, Lübeck

Die Wehde ist ein denkmalgeschütztes historisches Gebäude in Lübeck.

Beschreibung

Die Wehde (Mengstraße 8 a-d) befindet sich gegenüber der Nordseite der Marienkirche, nur durch das Gebäude Mengstraße 6 vom Buddenbrookhaus  8  getrennt. Das Grundstück wurde 1393 erstmals urkundlich erwähnt und bereits als die Wehde bezeichnet.

Das heutige Erscheinungsbild des dreiteiligen Backstein-Gebäudes geht auf das 18. Jahrhundert zurück: Zwei im Jahre 1700 errichtete Seitenbauten mit Treppengiebeln, gestaltet in schlichten Formen der Spätrenaissance (der westliche mit drei Fensterachsen, der schmalere östliche nur mit zwei) flankieren einen später entstandenen Mittelbau mit Rokoko-Mansarddach. Die Seitenbauten wurden im April 1840 größtenteils abgerissen und in ihrer alten Gestalt neu errichtet; der Giebel des östlichen Baus weist jedoch noch weitgehend Originalsubstanz auf. Den durch diese drei Gebäudeteile gebildeten Innenhof schloss früher ein grösseres Gebäude nach Norden hin ab. Dieses 1942 beim britischen Luftangriff auf Lübeck zerstörte und nicht wiederaufgebaute Haus diente bis 1796 als Wohnsitz der Superintendenten.

Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Wehde das Pastorat der Marienkirche, von 1807 bis 1830 dann Sitz der Ernestinenschule. Seit 1841 ist die Wehde Dienstwohnung der Küster von St. Marien. Auch der Organist hat hier ein Dienstzimmer.

Im Jahre 1968 wurde das Äußere der Wehde, unter besonderer Berücksichtigung der Mengstraßen-Fassade, unter Denkmalschutz gestellt.

Nach der Wehde erhielt der Blockbinnenhof zwischen Mengstrasse und Beckergrube den Namen Wehdehof.